Gestern stand mal ein Routinebesuch beim Tierarzt an. Denn ein Jahr war tatsächlich schon wieder um und deshalb musste Mr. T. geimpft werden.
Da solche Routinebesuche beim Tierarzt die letzten drei Jahre eher die Ausnahme waren, fällt mir an solchen Tagen immer ein, dass...
...ich, als Mr. T. vor drei Jahren krank wurde, nicht gedacht hätte, dass er 2013 noch leben, geschweige denn 15 Jahre alt werden würde.
Doch der Racker hält sich wacker. Natürlich auch wegen der Fortschritte in der Tiermedizin. Aber sicherlich auch, weil Stress von ihm fern gehalten wird.
Im Urlaub z.B. bin ich seit 2010 nicht mehr gewesen. Denn Autofahrten waren noch nie so ganz die Sache von Mr. T. Wobei Urlaub mit einem herzkranken Hund, der eben nicht mehr wie früher lange Strecken laufen kann in meinen Augen sowieso wenig Sinn macht.
Da reicht dann auch Bad Meingarten mit dem großen Vorteil, dass man ganz schnell da ist. So ganz ohne Auto die Ruheoase erreicht.
Außerdem, auch wenn ich das schon mal an anderer Stelle erwähnt habe, gehört es einfach dazu alle Lebenszeiten des Haustieres zu begleiten. Einschränkungen, wenn das Tier alt und/oder krank ist gehören dazu.
Doch genau das, die jahrelange Verantwortung, die ein Mensch auf sich nimmt, wenn er "Besitzer" * eines Tieres wird, scheint vielen nicht bewusst zu sein.
Denn es ist kein lebloses Auto, welches da schwanzwedelnd vor mir steht. Es ist ein Lebewesen, welches nur einen hat, der ihm hilft durch das Leben zu kommen: Der Mensch!
Dafür haben speziell bei Hunden wir Menschen selbst gesorgt und deshalb, da auch bald schon wieder Weihnachten ist noch einmal die kurze Liste der Erinnerung für all die jenigen, die planen, einen Hund in die Familie aufzunehmen:
- Haben Sie genug Zeit für einen Hund?
- Ist Ihr Wohnraum und Umfeld für einen Hund geeignet?
- Können Sie monatlich mindestens 50€ für Ihren Hund aufbringen?
- Ist Ihr Sparkonto in der Lage, Krankheiten Ihres Hundes zu bezahlen?
- Ist Ihnen bewusst, dass Ihr Hund ca.15 Jahre werden kann?
- Weshalb wollen Sie sich überhaupt einen Hund anschaffen?
Eines muss bei vermutlich aller Tierliebe damit klar sein: Als Hartz 4-Empfänger scheiden Sie leider als Hundebesitzer aus. Denn Sie verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um gerade im Bereich der Gesundheitssorge einem Hund, der nun einmal Privatpatient ist, gerecht zu werden.
Auch Mutti und Papi sollten mehr als drei mal überlegen, ob diese dem Wunsch des Kindes nachgeben. Denn ein Tier ist kein Spielzeug.
Mr. T. z.B. ist selbst so ein "Opfer". Vom ältesten Sohn, damals acht Jahre, der Vorbesitzer ausgesucht und dann nach nur ein paar Monaten wurde er zur Belastung in der Familie. Ergebnis: Verkauf an mich!
Ergo: Prüfen Sie vorher genau!
Was mich angeht, bin ich froh Mr. T. damals vor über 14 Jahren "erworben" * zu haben. Denn sonst wäre mir ein echter Charakter von Hund entgangen, der mit seinen Möglichkeiten immer für mich da war.
Gut, ich war auch immer für ihn da. Nur die letzten drei Jahre bin ich halt mehr für ihn als er für mich da.
So ist das einfach mit deutlich ältereren Familienmitgliedern: Man ist für einanander da!
* Ich mag den Begriff "besitzen" im Zusammenhang mit Tieren nicht. Denn ein Tier ist ein Lebewesen mit Gefühlen, schließlich keine Sache wie z.B. ein Wäschetrockner und gehört sich damit selbst.