Vorab:
Ja, ich bin kein gebürtiger Gronauer, sondern in Gelsenkirchen geboren und auch aufgewachsen.
Damit bin ich ein Großstadtkind und ja, ich musste mich erst an die "Uhr", die in einer Kleinstadt wie Gronau/Westfalen anders tickt, gewöhnen.
Doch vielleicht ist es genau das, dieses Großstadtleben, dieser Hintergrund von früher und auch das Wissen darum, dass wir das Jahr 2014 schreiben, dass ich über den neuen Imagefilm der Stadt Gronau/Westfalen vom leichten Lächeln fast zum Weinen kam.
Doch bevor ich mit meinen Ausführungen fortfahre, schauen Sie sich erst mal den neuen, sehr kurzen Imagefilm über die Stadt Gronau/Westfalen an:
War er nicht toll, dieser kurze Film, dieses Etwas von irgendwie Nichts?
Ich finde nicht, dass dieser Film Klasse war!
Denn abgesehen davon, dass sich auch eine Kleinstadt wie Gronau/Westfalen nicht in nur drei Minuten darstellen lässt, finde ich es geradezu peinlich, wie in dem Video die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts aufleben.
Zu jener Zeit gab es in meiner Geburtsstadt regelmäßig den Stadtfilm von Gelsenkirchen. Dort wurde damals in dreißig Minuten, also ausführlich, die Stadt Gelsenkirchen bzw. das Leben in Gelsenkirchen dargestellt.
Zugegeben, Gelsenkirchen bot damals wie heute mehr als Gronau/Westfalen. Aber mehr als drei Minuten, und das dann im letztendlich auch nur im schlichten, komprimierten und kopierten Stils der vergangenen achtziger Jahre Filmchen, hätte ich speziell von den jungen Machern dieses Films über Gronau/Westfalen schon erwartet.
Lust auf Gronau/Westfalen macht dieser Film bei mir jedenfalls nicht. Muss er aber nicht.
Denn ich lebe bereits seit 1997 in Gronau/Westfalen, kenne und liebe diese Stadt inzwischen wie meine Geburtsstadt und genau deshalb wird dieser Film, dieser Schmarrn des alten Stadtfilmgehabes im vermeintlich modernem Style und dazu leider noch seltsam lieblos, langweilig präsentiert, "meinem" Gronau/Westfalen nicht gerecht.
Angemerkt sei noch: Das "Wahrzeichen" der Stadt Gronau/Westfalen, der Wasserturm, welches ein Heimatsymbol für die meisten Gronauer ist, nicht am Anfang, sondern nur ganz kurz und dann auch noch in so dilletantischer Weise zu zeigen, wäre den damaligen Stadtfilmern von Gelsenkirchen nicht passiert.
Andererseits: Die wussten auch wie man einen Stadtfilm macht und diese haben damals auch nie den Titel, das Thema verfehlt.
Denn Gronau. Grenzstadt mitten drin, als Titel bzw. Thema für diesen Imagefilm zu wählen wirkt schon seltsam im Jahr 2014 und verfehlt dazu noch das ,was der Film zum Inhalt hat.
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben sollten, einen guten Stadtfilm über Gelsenkirchen zu sehen, der diese Stadt so zeigt wie diese ist, dann klicken Sie hier.
(Quelle des Videos: http://www.youtube.com/watch?v=9EaOxq2AkdM Stand:21.09.2014/12Uhr)