"Skadal" hakt nach: Wie kam es zur Schließung des "Carpe Diem" in Gronau/Westfalen

Der Pulverdampf hat sich verzogen, die Tränen von Gästen des Carpe Diem in Gronau/Westfalen, die wegen der Schließung weinten, sind getrocknet und auch der Buhmann in der Causa Schließung des Carpe Diem in Gronau/Westfalen ist für viele gefunden worden.

Denn viele scheinen sich das Leben leicht zu machen und halten sich an alte Grundsätze: Im Krimi ist der Mörder immer der Gärtner und natürlich ist es bei einer Restaurantschließung, sofern es gepachtet ist, immer der (böse) Verpächter der Restaurantbetreibern, in diesem Fall Miriam und Robert Piela, das Restaurant "nimmt".

 

Doch das Leben ist nicht so einfach und es ist letztendlich von denen, die so denken auch zu kurz gedacht oder genauer gesagt, schlicht falsch.

Schlimm an dieser Sache ist, dass durch Äußerungen von den Betreibern des Restaurants nicht nur auf facebook der Eindruck erweckt wird, dass der Hauptgrund darin liegen würde, dass der Verpächter die Räume selber wieder nutzen möchte und Miriam und Robert Piela "vertrieben" habe.

Seltsam: Denn der Pachtvertrag von Miriam und Robert Piela hatte noch jahrelang Bestand, war sogar erst vor einiger Zeit verlängert worden.

Richtig ist allerdings nach Aussage von Erik Diepenmaat, dem Verpächter und Betreiber des Hotel Fritz, mit dem Skadal vom Euroman Kontakt aufnahm, dass die Höhe der Pacht auf 800,-€ pro Monat steigen sollte. Nein, es ist kein Schreibfehler. Die Pacht der Räume betrug bei der Lage des Hauses und den Möglichkeiten durch die Hotelgäste vom Hotel Fritz Restaurantbesucher zu generieren nur geradezu lächerliche 800,-€.

Auch seien nach Aussage von Erik Diepenmaat die Restaurantbetreiber auf ihn zugekommen und baten im Herbst letzten Jahres um Vertagsauflösung zum März 2018.

Dass dieser Wunsch von den Betreibern ausging, ist auch logisch. Denn haben Sie sich mal gefragt, warum sich jemand um Pachteinnahmen bringen soll?

Hinzu kommt noch, dass Erik Diepenmaat durch sein Entgegenkommen, Miriam und Robert Piela aus dem Vertag zu entlassen, nun selber investieren muss, um für seine Hotelgäste wieder ein Speisenangebot im Haus zu haben. Anders gesagt hat Herr Diepenmaat nach eigener Aussage nie ein Interesse daran gehabt, die Räume wieder selbst zu bewirtschaften, kommt jetzt allerdings durch seinen Verzicht auf vertragliche Erfüllung in die Lage, die Räume umzubauen und dann selber für seine Hotel Gäste zu nutzen.

 

Aber auch das gehört zur Wahrheit und wird von Erik Diepenmaat auch nicht bestritten; es hat Unstimmigkeiten bezüglich des Speisenangebots, welches ihm für seine Hotelgäste zu hochpreisig bzw. zu speziell in der Ausrichtung war, mit den Betreibern des Carpe Diem gegeben. 

 

Doch woran ist das Carpe Diem dann gescheitert? Liegt es am Scheitern der Beziehung zwischen den Betreibern Miriam und Robert Piela? Wollten da zwei zuviel, haben die Möglichkeiten des Geldverdienens, das Leben als Gastronom falsch eingeschätzt?

Letztendlich völlig egal! Denn zu ist zu.

Traurig ist dabei allerdings, dass Euroman mit seiner Einschätzung leider Recht hatte, dass natürlich nicht alle Besitzer von Gutscheinen die Chance hatten, diese im Carpe Diem noch einzulösen. Denn es wussten natürlich nicht alle, dass das Restaurant schließt.

Diese Gutscheinbesitzer, die nichts von der plötzlichen, dazu noch vorgezogenen, Schließung wussten, stehen nun laut Erik Diepenmaat  vor dem Haus und wenden sich oftmals verärgert an das Hotel, um dort ihr Geld zu verlangen.

Diesen Personen sei hier gesagt, dass sich die ehemalige Geschäftsführerin des Carpe Diem Miriam Piela wohl bei ihrer Mutter in der Losserstrasse 56 in Gronau/Westfalen aufhält bzw. z.Z. wohnt. Ob diese Besitzer von Gutscheinen dort durch eine schriftlich geltend gemachte Forderung allerdings ihr Geld zurück erhalten werden, steht auf dem berühmten anderen Blatt.

 

Skadal und Euroman jedenfalls sind froh darüber, vermutlich die Veranlasser gewesen zu sein, dass Miriam und Robert Piela überhaupt auf der Webseite vom Carpe Diem und auf facebook von der geplanten Schließung ihres Restaurants berichtet haben.

Denn Fakt bleibt, dass erst nach dem ersten Bericht auf restaurantinspektor.com eine Meldung von den Betreibern im Web getätigt wurde. 

 

Auch deshalb bleibt der leider schale Geschmack, dass es sehr wohl so sein könnte, dass die Betreiber wegen der vielen im Umlauf befindlichen Gutscheine diese Meldung so spät absetzten. Hinzu kommt, dass es laut dem Hotelier vom Fritz eine Anzeige in der Wochenpost geben sollte, in der über die Schließung informiert werden sollte.

Gekommen ist da nichts.

Pardon, gekommen ist doch was. Nämlich stattdessen eine Verkaufsanzeige über das Mobiliar und sonstige Teile des Restaurants.

Geld ist halt immer...

 

Doch völlig unabhängig davon, ob es Absicht war die Meldung über die Schließung des Restaurants so wenig wie möglich publik zu machen, ist es so oder so ein den Gästen gegenüber schlechtes Verhalten und darf auch als ein Zeichen der Fähigkeiten des Gastronomen-"Paars" gewertet werden.

Denn auch die Schließung eines jahrelang betriebenen Restaurants und vor allem eines mit einem sehr guten Ruf sollte vernünftig und damit geplant vonstatten gehen. Das ist man seinen Gästen einfach schuldig.

 

 

Was fehlt? Klar, ein Video! Denn Skadal ohne Video geht nicht.