Februar 2014
Die Frage, ob das Fernsehen mittels seiner Sendungen wie Der Restauranttester, Die Kochprofis oder Rosins Restaurants, ein Restaurant wirklich retten können, stellt sich vermutlich jeder Gastronom in wahrer Not.
Wo aber liegen die Möglichkeiten des TV und wo die Risiken ist da allerdings die nächste Frage.
Beginnen wir mit den "Vorteilen": Die Lokalpresse wird darüber berichten, dass z.B Herr Henssler als neuer Restauranttester oder aber der Sternekoch Frank Rosin gerade Ihrem Restaurant auf Ihre Bewerbung hin helfen will.
Doch unabhängig der Berichterstattung des Lokalblättchens, jeder wird es gerade im Dörfchen mitbekommen. Denn fremde Autos, gar mit dem Schriftzug der Kochprofis oder Küchenchefs, bleiben schließlich nicht unerkannt.
Doch ist das wirklich ein Vorteil? Nein! Es ist zunächst einmal nur das öffentliche Geständnis, dass ein Gastronom in Not ist und kurz vor der "Pleite" steht.
In einem Dörfchen hebt das sicherlich die Stimmung. Fragt sich nur in welche Richtung.
Aber da ist schließlich noch nach nur 3 bis 5 Tagen der Hilfe oder besser Drehtagen dieser TV-Restaurantretter, wo natürlich der Supergedankenblitz, die "Rettung" erfolgte, noch der Sendetermin.
Gut, ein Mitspracherecht, was über den Gastronom bzw. seine Probleme gesendet wird, hat der Gastronom i.d.R. nicht. Auch nicht darauf, was vertieft wird, vielleicht auch überhaupt nichts mit Problemen, die irgendwas mit dem Restaurant zu tun haben.
Allerdings ist das Restaurant nun im TV. Jeder kann den Gastronom, den Menschen in schwerer Not, und das Restaurant sehen.
Kann es zur Primetime bessere Werbung für ein Restaurant geben?
Die Antwort ergibt sich damit von selbst.
Auch wenn man sich z.B. die Bilanz vom Restauranttester von RTL anschaut, stellt der nüchterne Betrachter fest, dass diese absolut negativ ausfällt.
Wahre Rettung gab es da durch den TV-Restauranttester nur für wenige Restaurants. Schließungen bzw. Aufgabe waren da eher die Regel.
Macht Hilfe vom Fernsehen etwa keinen Sinn?
Genau! Sinnvoller für einen Gastronomen in Not ist es, unauffällige Berater hinzuziehen.
Auch die werden den Gastronom in die Lokalpresse bringen. Nur ohne den ganzen "Schmutz", der Problemausbreitung.
Deshalb: Euroman rät den Gastronomen, wie die DEHOGA auch, klar von Hilfe aus dem Fernsehen ab.
Es gibt schließlich Alternativen.
Eine, wenn auch sehr lokal begrenzte, gibt es übrigens hier für Gastronomen in Not.
Denn auch wenn mancher Gastronom denkt, dass ihm die Schuhe zu gross sind, die Probleme ein Gehen unmöglich machen, heißt das nicht, dass dem wirklich so ist.
Es gibt andere, deutlich bessere, Möglichkeiten der Hilfe bevor man sich dem gesamten Fernsehvolk mittels Hilfe vom Fernsehen endgültig und unwiederbringlich zum Frass vorwirft.
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Eine Bilanz von dem Restauranttester von RTL, die verdeutlicht, dass es sich nicht unbedingt lohnt, finden Sie übrigens hier.