März 2013

Sind Bewertungsportale bunte Lügenballons im Web?

 

Zugegeben, diese Fragestellung ist zu einfach und einseitig gestellt. Denn natürlich sind Bewertungsportale wie z.B. restaurant-kritik.de, das sich, wie der Name schon sagt, mit Restaurantkritik befaßt, nicht unter den Generalverdacht des Lügens zu stellen.

 

Natürlich gibt es sie, die ehrlichen Menschen auf Bewertungsportalen. Jene, die einfach nur versuchen, ihr Bestes in der Form zu geben, ihr Erlebnis zu schildern und dieses versuchen, in Bewertungsnoten zu "gießen".

 

Das wäre die gute Seite von Bewertungsportalen. Doch diese Portale haben natürlich auch eine gewisse Macht, erscheinen ganz oben in den Suchergebnissen bei Suchmaschinen.

Da ist es einfach für Betriebe z.B. Restaurants und Hotels, oftmals zu reizvoll, den eigenen Betrieb in der Bewertungsskala dieser Portale zu puschen.

 

Genau das wird natürlich auch gemacht. Nach Schätzung von Branchenkennern sind ca. 30% aller von scheinbar normalen Mitgliedern abgegebe Bewertungen manipuliert, d.h. von Menschen verfasst, die teilweise ihr Geld damit verdienen, einen Betrieb z.B. ein Hotel bei einem Bewertungsportal hoch zu puschen.

 

Trauen kann man also letztendlich nicht einer einzigen Bewertung auf diesen Portalen. Denn mit 30% und nicht erkennbaren Fakes ist grundsätzlich jeder Bewertung eines Mitglieds auf Bewertungsportalen skeptisch zu begegnen.

 

Dieser Umstand führt, anders als bei dem größten Hotelbewertungsportal im Internet, welches eine hohe eigene Aufklärungsquote hat, bei restaurant-kritik.de, bei dem nur die eigenen Mitglieder für Aufklärung, für das Fahnden nach Fakes, zuständig sind, zu einer Art Kanibalismus der Mitglieder untereinander.

Denn die aktiven Mtglieder, also jene, die nicht nur Bewertungen schreiben, sondern auch die Bewertungen anderer Mitglieder lesen und sich dann als Melder einer verdächtigen Bewertung betätigen, also einer Spitzeltätigkeit, die etwas an die Stasi in DDR erinnert, neigen natürlich auch zum überziehen.

Da wird schon mal ein Neumitlied, der im u.U. in gutem ehrlichen Glauben und eben nicht in böser Fakeabsicht seine Erfahrung schilderte , von den "Wächtern" gefressen.

 

Doch ist das ein Wunder? Ist dieser Kanibalismus der Mitglieder nicht eine logische Konsequenz wegen des Wissens um Fakes auf Bewertungsportalen?

Es erscheint nicht als Wunder. Es ist irgendwie logisch! Denn wenn ein Betreiber, wie z.B. Carsten Jutzi mit seinem Bewertungsportal restaurant-kritik.de, sich nur auf Kontrolle durch die Mitglieder verläßt, muss solch ein System mittelfristig entstehen.

Ein Kontrollsystem nur durch eigene Mitglieder fördert geradezu den Willen mancher Menschen heraus den Polizisten zu spielen, für Recht und Ordnung sorgen zu wollen.

 

Welche Auswüchse das annehmen kann, zeigt auch der aktuelle Fall, bei dem ein Mitglied von restaurant-kritik.de fast 4000x die Bewertungen anderer Mitglieder teilweise in rüdem Ton kommentiert hat und so sicherlich einige Neulinge verschreckt haben dürfte.

 

Doch was ist die Konsequenz aus dieser Gemengenlage:

Mensch sollte, wenn er die Bewertungen auf solchen Portalen liest, misstrauisch bleiben. Denn Fakes sind nicht einfach zu erkennen., werden gerade bei restaurant-kritik.de, wo nur die Mitglieder kontrollieren, von diesen nicht immer erkannt.

Das bewies schon im Jahr 2010 ein simpler Test vom Euroman (Mehr dazu hier.).

 

Was die Mitgliedschaft bei Portalen, die keine Kontrolle durch die Betreiber, wie restaurant-kritik.de, haben, angeht, gilt auch hier. Überlegen Sie vorher, ob Sie sich fähig fühlen in so einem Haifischbecken schwimmen zu wollen.

Das gilt natürlich nur für die ehrlichen Menschen, die Gutes im Schilde führen und nur ihre Erfahrungen als Hilfe anbieten wollen. Denn die Faker sind eh gewappnet.