August 2013
Das Magazin von gastrogesicht.de nahm die Fachklinik Bad Bentheim unter die Lupe. Genauer den Bereich der Orthopädie der Fachklinik Bad Bentheim im Rahmen einer ambulanten Rehabilitationsmaßnahme.
Folgen Sie also einem neuen Patienten der Fachklinik Bad Bentheim und erfahren Sie, wie es so ist in der Fachklinik Bad Bentheim und wo Schwachpunkte n.M. von gastrogesicht.de sind:
Anders als bei einer stationären Maßnahme in der Fachklinik Bad Bentheim startet der erste Rehabilitationstag einer ambulanten orthopädischen Reha nicht etwa am Haupteingang.
Nein, hier darf sich der neue Patient direkt beim TTZ (Trainings und Therapiezentrum) der Fachklinik Bad Bentheim anmelden.
Leider liegt dieses Gebäude etwas versteckt und teilt sich dazu noch den Eingang mit der Mineraltherme. Deutlich ausgeschildert, dass sich beide einen Eingang teilen, ist jedoch nicht.
So wird wohl manch neuer Patient dann doch irgendwann den Haupteingang ansteuern und sich Hilfe suchend an die dahinter links liegende Rezeption wenden, um nach zu fragen, wo bitte der Eingang des TTZ ist.
Dort erhält der Patient dann auch die Hilfe, die er braucht. Denn dort wird ihm mit freundlichen Worten ein Lageplan der gesamten Fachklinik Bad Bentheim in Postkartengöße übergeben. Eine Lupe, um das Ganze deutlich erkennen zu können, erhält er allerdings nicht.
Doch eine Lupe wäre durchaus nötig. Denn die Fachklinik Bad Bentheim wurde, ähnlich wie manches normale Krankenhaus oder manche Internetseite, ständig erweitert und damit so übersichtlich wie ein Labyrinth, passt eben für eine übersichtliche Darstellung nicht auf eine kleine Postkarte.
Ausgestattet mit diesem Postkärtchen geht es nun durch lange Gänge zum TTZ bzw. zur Mineraltherme, um dann dort rechts in das TTZ abzubiegen.
Dort existiert zwar eine Rezeption. Nur ausgeschildert als solche ist diese nicht. Anwesend ist dort auch niemand. Aber im dahinter liegenden Büro wird man auf den neuen Patienten aufmerksam und begrüßt diesen sehr freundlich.
Logisch, dass nun erstmal das Formale folgen sollte. Nett auch die daran anschließende, allerdings sehr kleine, Führung durch das Therapiezentrum mit der Übergabe der Chipkarte, die sowohl den Spind öffnen und verschließen kann, als auch sämtliche Daten des Trainingsplan eines Patienten im Geräteraum speichert.
Danach geht es zu Dr. Klein, einem der Oberärzte der Orthopädie in der Fachklinik Bad Bentheim.
Wie heißt es auf der Interpräsenz der Fachklinik:
"Nach einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung werden die rehabilitativen Behandlungsziele unter Einbezug der aktuellen Untersuchungsbefunde und vorliegenden Fremdbefunde mit dem Patienten gemeinsam festgelegt, ein persönlicher Behandlungsplan mit Hilfe eines EDV-gestützten Therapieplanungssystems rasch umgesetzt und mit dem Patienten abgesprochen." *
Als ausführliche ärztliche Untersuchung bzw. Gespräch war das, was dort mit dem neuen Patienten passierte jedoch nicht unbedingt zu bezeichnen. Eher als der übliche kurze Kontakt zwischen Arzt und Patient. Auch die gemeinsame Erstellung des Therapieplans mit dem Patienten erfolgte nicht.
Da fiel aus der Erinnerung des Patienten heraus der Satz von Dr. Klein: "Ich mache Ihnen gleich den Therapieplan fertig. Haben Sie dann in ca. einer Stunde."
Gemeinsame Planungen wie auf der Internetpräsenz angekündigt sehen in Augen von gastrogesicht.de irgendwie anders aus!
Da merkt Mensch es wieder: Papier und Internetseiten haben eines gemeinsam: Geduld!
Doch nun ist es erstmal Zeit zum Mittagessen. Mit Hilfe der Postkarte geht es zurück zum Hauptgebäude und kurz vor dem Ausgang links in den Speisesaal.
Dort wartet das adrette Servicepersonal und schickt den neuen Patienten erst einmal wieder zurück zu einem Glaskasten, wo es sich zu seinem ersten Mittagessen anmelden darf.
Dort wird dann die "Frage der Fragen" gestellt: "Wollen Sie Fisch?"
Denn die Küche der Fachklinik Bad Bentheim bietet zweimal in der Woche Fisch an, weil Fisch schließlich so gut für den Körper ist und man ist schließlich auch schon seit Jahren nach dem RAL Gütezeichen "Kompetenz richtig gut essen" zertifiziert.
Auch erfährt der ambulante Patient, von denen es in der Fachklinik in Bad Bentheim laut eigener Angabe 11000 im Jahr gibt, dass er nicht wie die stationären Patienten im großen Speisesaal essen darf, sondern in einem kleinen Glaskasten mit dem Personal gemeinsam seine Speisen einnimmt, selbst sein Tablett aus einem Wagen zu entnehmen hat und auch wieder selbst wegbringen "darf". Der stationäre Patient darf sich dagegen wie in einem Restaurant fühlen. Denn er wird bedient.
Die vielleicht wichtige Auskunft, dass täglich drei Menues zur Auswahl stehen und eine tägliche Meldung dafür erforderlich ist, da es sonst stets Menue 1 zu essen gibt, unterschlug man dem neuen Patienten übrigens.
Wobei das vermutlich auch egal ist. Denn das, was die Großküche in der Fachklinik Bad Bentheim da während der Testphase zusammen fabriziert hat, kann nicht einmal im Ansatz als lecker bezeichnet werden. Dass dort vermehrt bei den Patienten der Salzstreuer zum Einsatz kommt, verwundert bei der geschmacklosen Pampe von z.B. Bandnudeln, die geradezu ein Ausdruck der Lieblosigkeit waren und von einem Restaurantkritiker Euroman als Küchenschande bezeichnet werden würde, niemand.
Wenn Nudeln schon so derart verkocht und würzlos daher kommen, stellt sich diesem vermutlich nur eine Frage: Wie tot gegart mag dann wohl erst der ach so wichtige Fisch sein?
Doch zumindest das Salatbuffet ist nicht nur vorhanden, sondern auch gut in der Aufstellung. Was man nun wieder nicht der Dame im Glaskasten nachsagen kann. Denn auf die Frage, ob die Küche mit Geschmacksverstärkern arbeite, gab diese sich zuerst überzeugt, dass die Küche der Fachklinik Bad Bentheim ohne sämtliche Zusätze arbeitete, um dann jedoch im Computer das Feld Geschmacksverstärker unter dem Namen des neuen Patienten als abgewählt einzutragen.
Ja, was denn nun? Schlau wurde der Neue daraus nicht. Denn warum ist eine Abwahl von Geschmacksverstärkern möglich, wenn die Küche doch eigentlich gar keine Geschmacksverstärker einsetzt?
Egal! Denn nun holt der neue Patient erst einmal seinen nicht mit Dr. Klein gemeinsam besprochenen Therapieplan ab und darf dann auf den Auftritt von W. Broens, einem Therapeuten des TTZ warten.
Klar, erst geht W. Broens den Fragekatalog durch, wo auch die etwas seltsame Frage nach früheren Krebserkrankungen vorkommt, um dann gemeinsam mit dem neuen ambulanten Patienten den Geräteraum mit modernen Kraft aufbauenden Geräten zu betreten und um den Patienten zu einem der vielen Fahrräder zu bringen, bei denen der Mensch viel tritt, aber keinen Meter vorwärts kommt.
Seltsam dagegen, dass später auf dem Bogen auf dem sämtliche Leistungen der Therapeuten der Fachklinik Bad Bentheim per Strich bestätigt werden zwar von Radfahren mit Pulskontrolle die Rede war, diese Pulskontrolle jedoch überhaupt nicht erfolgte. **
Was hier als Einschub zu den wichtigsten Dingen führt, die ein ambulanter Patient in der Fachklinik Bad Bentheim benötigt:
Zum einen den Lageplan nebst Lupe. Zum anderen die erwähnte Chipkarte, um seine Sachen unter zu bringen. Logischerweise den wöchtlich wechselnden Therapieplan und den oben erwähnten Bogen in dem die Therapeuten ihre erbrachten Leistungen bestätigen.
Fehlt etwas? Allerdings! Denn das Ganze packen Sie am besten in eine Klarsichthülle, wo alles zusammen und griffbereit ist.
Hier existiert in Bad Bentheim neben der Einnahme des Essens der nächste Unterschied zwischen den ambulanten und stationären Patienten. Denn der stationäre Patient erhält bei seiner Ankunft eine gelbe Tasche mit Informationsmaterial und ist dank dieser Tasche auch in der Lage, die oben erwähnten Dinge gut mit sich zu führen. Was die stationären Patienten übrigens auch tun und damit deutlich als solche erkennbar sind.
Wobei, warum unserem neuen ambulanten Patienten diese Art von Stigmatiersung mit ausgerechnet gelben Taschen übel aufstößt, kann sich jeder denken, der geschichtlich zurück blickt. Denn irgendwas mit Gelb gab es da im letzten Jahrhundert schon einmal.
Warum allerdings ein ambulanter Patient der Fachklinik vorab mit so wenig Informationen ausgestattet wird, sich alles mühevoll erarbeiten darf und vor allem muss, bleibt das große Rätsel und ist bei den hohen Kosten, die eine ambulante Reha verursacht als Frechheit zu bezeichnen.
Doch zurück zu W. Broens, einem Trainer im TTZ, der selbst davon sprach nächste Woche im Urlaub zu sein, vermutlich irgendwie auch schon gedanklich im Urlaub war. Denn die Geräteeinstellung der modernen "Folterinstrumente" bei dem neuen Patienten erfolgte deutlich lustlos und auch ohne Erklärung.
Tja, und die Frage, ob schon Erfahrung mit diesen Foltermaschinen bestand, stellte dieser Herr auch nicht.
Fakt war jedenfalls, dass am nächsten Tag einige Geräte von einer Kollegin von W. Broens neu angepasst werden mußten.
Auch nicht schön, dass es aufgrund des morgendlichen Zweischicht-Betriebes im Kraftraum, die erste beginnt um 8 Uhr, die zweite "Schicht" um 10 Uhr, zu Massenandrang kommt bzw. die zweite "Schicht" erst verspätet mit dem Krafttraining beginnen kann.
Denn der Egoismus der ersten "Schicht" alle Geräte, die zum Trainingsplan gehören, abzuarbeiten, scheint zu groß zu sein.
Warum hier im TTZ die durchaus große vorhandene Trainerzahl, die allerdings irgendwie vornehmlich mit Kollegenkontakt beschäftigt zu sein schien, nicht die Namen der Teilnehmer, die um 8 Uhr angefangen haben um 10 Uhr "herausruft", um Platz zu schaffen für die nächste "Schicht" bleibt rätselhaft, ist vermutlich organisatorischer Betriebsblindheit geschuldet.
Natürlich nahm der neue Patient, ganz wie der Euroman es bei seinen Restauranttests auch macht, die Toiletten in der Fachklinik Bad Bentheim unter die Lupe.
Das Ergebnis: Sauber waren die Toiletten und auch Reinigungspläne hingen dort sichtbar aus.
Sauber und nett im zweiten Stock und damit im Dachgeschoß gelegen präsentierte sich auch der Raum, wo die Entspannungsübungen stattfanden. Dumm nur und fast bühnenreif für einen Komiker war allerdings, dass der Fahrstuhl nur bis zum ersten Stockwerk fährt.
So dürfen sich Patienten, auch die an Krücken gehenden, vom ersten Stock bis zum Dachgeschoss die Treppe hinauf quälen.
Runter geht es dann dank der Entspannungsübung sicherlich leichter. Wobei das entspannte Gefühl, gerade bei Patienten mit Krücken, dann wohl auch schon wieder weg sein dürfte.
Der neue Patient könnte noch einiges mehr erzählen. Doch er denkt, dass das, was er hier schon über die Fachklinik Bad Bentheim mitgeteilt hat reicht, um zu begreifen, dass es dort in einigen Bereichen deutlichen Verbessungsbedarf, es einiges seitens der Leitung dieser Klinik zu gibt.
Was abschließend zu einem Zitat, bezogen auf die ärztliche Direktorin Frau Dr. Sörries, um diesen Beitrag des Magazin von gastrogesicht.de zu beenden, führt:
"Es gibt drei Arten von Menschen:
Männer, Frauen und Frauen, die Ärzte sind."
Lage der Fachklinik Bad Bentheim:
Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden wurde auf die Verwendung von Bildmaterial verzichtet.
* Quelle des Zitats:
http://www.fk-bentheim.de/Fachklinik/de/Orthopaedie/Die-Orthopaedie.php Stand: August 2013
** Bogen liegt gastrogesicht.de vor.